...in Patagonien, die ersten Eindrücke....

Seit wir in Patagonien angekommen sind – nach insgesamt weiteren 21 friedlichen und freundlichen Polizeikontrollen sowie einigen Lebensmittelkontrollen (dieser Teil Argentiniens ist MKS frei und frei von Fruchtfliegen) – bewegen wir uns langsam an der Atlantikküste Richtung Süden und dabei wird es jeden Tag etwas kälter. Die Landschaft und die Tierwelt zu Wasser und zu Land sind wirklich außergewöhnlich und wir haben viel Spaß daran, selbige zu bestaunen. Zunächst haben wir drei Nächte am Strand vor der Halbinsel Valdés verbracht. Dort schwimmen zu dieser Jahreszeit die Glattwale mit Ihren Jungen durch die Gegend und fast bis an den Strand. Was für ein Erlebnis- man kann die Tiere atmen und rufen hören und das quasi vom Bett aus. Wirklich ein totales Spektakel … wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Patagonien ist hier leicht hügelige Steppe (sieht eigentlich öde aus) mit unterschiedlicher Küste- weiße Felsen, Dünen, Sandfelsen, rote Klippen, flacher Strand- jede Bucht ist anders. Auf unserem letzten Schlafplatz- wir überlegten gerade, ob wir schon schlafen gehen sollten- schwammen einfach so und ganz plötzlich vier Orkas (Schwertwale) vorbei. So schnell waren wir noch nie in den Schuhen und aus dem Auto... Die vier noch recht kleinen Tiere waren wohl hinter den Seehunden her, die in der Brandung am Surfen waren und verdammt viel Glück hatten, denn die sind nicht erwischt worden. Nach einer Viertelstunde Naturschauspiel zogen die Vier allerdings wieder weiter und wir dann ins Bett. An vielen Stränden hier gibt es Seelöwen und See-Elefanten. So genau wissen wir das nicht, denn auf Spanisch heißen die immer nur „Lobos“ und das wären nach Wörterbuch einfache Seehunde. Das kann aber nicht sein, was wir so beobachten ist von Gestalt und Größe nicht mit den uns bekannten Seehunden zu vergleichen. Wie dem auch sei, die Tiere sind sowas von gelassen und putzig, dass die sich kaum an unserer Anwesenheit stören und nur mal eben verschlafen hochschauen. Es ist aber auch schon gemein, wenn der Liebe Gott einem für das Landleben keine Arme und Beine gegeben hat- aber kleine Finger an den Flossen!! das haben die!! Die Tiere sind so fett und so träge.... was es für eine Kraft kosten muß, sich aufzurichten oder die Schlafposition zu wechseln... unglaublich!!! Wir haben uns schon stundenlang über diese Eumel kaputtgelacht. Auch putzig sind die hier lebenden Magellan-Pinguine. Das sind recht kleine Pinguine, die hier in kleinen Löchern oder Ecken oder Sträuchern in den Dünen brüten. Es sind mehrere Zehntausende!!! Die Aktivität in den Pinguinkolonien ist momentan aber aufgrund der Brutzeit etwas eingeschränkt, naja, brüten heißt eben, dass man im Nest liegt um die Eier warm zu halten. Da ist dann nicht so viel los. Während einer brütet, geht der andere ins Meer zum Futtern. Wir wundern uns, wie die Pinguine Ihre Nester wiederfinden. So eine Riesenküste und dann Tausende von Nestern.... Leider sind die Informationen in den Nationalparks nicht immer entsprechend der Eintrittspreise :-( Wie dem auch sei, die Pinguine sind total putzig und wir freuen uns schon darauf, wenn im November die Kücken schlüpfen.... dann ist bestimmt Alarm! Die wenigen Pinguine, die jetzt auf den Beinen sind, sind oft total neugierig und gucken einen mit Ihren Knopfaugen ziemlich interessiert an. Von Angst keine Spur. Auch bei den Pinguinen wundern wir uns über den Humor der Evolution.... da müssen die Pinguine so weit zu Ihren Nestern laufen und dann können die nur watscheln und stolpern über den kleinsten Ast. Das ist doch blöde....

Der Mensch hat schon Glück mit seinen Armen und Beinen!!

Unterwegs treffen wir immer wieder andere Leute, die auch mit Ihren Womos unterwegs sind. Meistens sind es Schweizer... wie kommt das nur? Unser Sprinterli ist allerdings bis jetzt immer das kleinste Auto und das einzige selbst ausgebaute Womo noch dazu... Naja, wir können uns mit einem rollenden Offroad Haus für eine halbe Millionen Euro eben nicht vergleichen, aber wir haben auch alles was wir brauchen und verbrauchen nur 10.5l auf 100km. Das Sprinterli ist sehr sparsam und seit er in Rosario bei Mercedes war, auch ohne Knurren und Murren im Allrad-Modus unterwegs. Heute hat es zum ersten Mal geregnet und da werden die „Ripio“ Straßen zu Matsch und das Fahren ähnelt eher einem Dahingleiten... aber wir haben es super geschafft. Die interessanten Orte erreicht man hier in Argentinien oft nur über nicht asphaltierte Straßen. Das sind dann entweder Ripio (Schotter), Tierra (Erde,Matsch) oder Arena (Sand) – Wege und bei Regen ohne Allrad eher zu vermeiden (zumindest wenn man mit gut vier Tonnen unterwegs ist). Einheimische in alten kleinen Schrottgurken scheinen überall durchfahren zu können. Grundsätzlich fährt der Argentinier auf dem Land aber einen anständigen Pick-Up mit Allrad. Die Ladefläche lässt sich auch prima für den Personentransport nutzen – Als Fahrgemeinschaft zum Arbeitsplatz „Estancia“.

Hier in Patagonien gibt es eher Schafe als Rinder. Die Gegend ist bekannt für gute Wolle und so muß man gehörig aufpassen, dass man nicht so´n olles Schaf auf den Kühler kriegt. Aber wir staunen doch oft, wie schnell die Schafe so rennen können (um genau zu sein, es sind 33km/h). Hier gibt es auch noch so straußenähnlilche Laufvögel, die machen 50km/h und die Weibchen legen dem Macker die Eier ins Nest und der muß sich dann mit bis zu 40 Küken rumquälen. Wir haben bis jetzt nur 13 Küken auf einen Vogel gezählt. Naja, war wohl nicht so begehrt bei dein Weibchen der Typ. Ein weitere lustige Tierart sind die Guanocos. Das sind Verwandte der Lamas und so sehen die auch aus. Die sind verdammt schnell, verdammt groß und sehen einfach komisch aus und köteln immer auf einen Haufen. Haben tausende von Quadratkilometern Platz aber die ganze Kacke auf einem großen Haufen. Sehr hygienische Tiere. Das gleiche gilt für Pinguine. Die machen nie in ihr Nest.

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Kommentare: 1
  • #1

    Frits (Samstag, 06 November 2010 00:32)

    Wir sind sohn wieder in S.P.
    Heute mit Nádia und Familie Mittaggegessen.
    Wie gehts euch?