weiter geht´s...(aktualisiert)

..nach dem ersten Kulturschock konnten wir uns doch ziemlich schnell an das Landleben gewöhnen und mit entsprechender Ruhe und Entspannung auch die Landmenschen ertragen, auch wenn der Umgang mit Menschen die weder Bildung noch Erziehung genossen haben, eine Herausforderung ist ... und damit meinen wir nicht, dass natürlich niemand weiß, wo Deutschland ist (ach, das ist doch bei Sao Paulo, oder? Für die Leute hier ist alles, was fern und modern ist, aus Sao Paulo), sondern eher das Fehlen jeglicher Umgangsform oder Benehmens....wir staunen nicht schlecht. Trotzdem finden wir die Leute allesamt lieb und nett und so bleiben wir ganze zwei Wochen.....

 

In dieser Zeit haben wir Pedro vor einer Beinamputation gerettet, Schweine und Hühner gefüttert, hunderte Limetten zu Saft, Kuchen, Mousse verarbeitet, gelesen, gestickt, gelernt, wie man Fischernetze macht, einen Muschelvorhang gebastelt und Wera hat sich bei Dona Neve ein paar neue Kleidchen machen lassen und wir waren viel in der Buggy-Werkstatt....... denn wir waren zwischendurch immer mal mit dem Buggy unterwegs, der in der Zeit bei voller Fahrt eine Feder verloren hat (das klörtert ganz schön und wir haben uns vielleicht erschrocken), ein ander Mal prompt einen platten Reifen hatte und uns dann fast in einer unerwartet tiefen Pfütze abgesoffen wäre und zuletzt noch sein Rücklicht abgeworfen hat...Wir fluchen und fluchen und sind froh, dass wir alle Schäden beheben können und den Buggy waschen und wieder auf seinen Stellplatz stellen... Genug Buggy bis auf Weiteres- Wir haben genug und freuen uns auf unseren treuen Sprinter.

 

Denn wir müssen nach Fortaleza, Weras Visum und die Fahrerlaubnis für den Sprinter verlängern.... was dann auch einen ganzen Tag in Anspruch nimmt. Brasilianische Behörden stehen der deutschen Bürokratie in gar nichts nach, aber übertreffen auf jeden Fall in Sachen Menschenandrang. Schon beim Einzahlen des fälligen Betrages auf einer Bank muss man warten....und warten. Auf dem Amt hat Wera dann aber Glück, die Menschen stehen nicht Schlange bis auf die Straße und sie mus nur gute 90 Minuten warten statt wie sonst 5 Stunden. Friso ist unterdessen mit dem Sprinter auf der Suche nach der richtigen Zollstation (es ist natürlich die am Hafen, wo sich die Wege unserer Reise kreuzen.... hier waren wir ja schon im September 2010 mit dem Schiff), die die Papiere verlängern will und das Ende vom Lied ist: Wera kriegt ohne Friso keinen Stempel und Friso für den Sprinter ohne Wera nicht.... am Ende mit viel warten, fahren und diskutieren geht aber alles gut und ganz legal dürfen alle Beteiligten bis zum 9. August in Brasilien bleiben.

Jetzt sitzen wir bei Mercedes in Fortaleza für neue Bremsbeläge und Filter und der Werkstattmeister traut sich nicht, das Sprinterli hochzuheben, da seine Anlage nur für 3.5 t ausgelegt ist.... es bleibt spannend. 

Wir werden eingeladen, in der Mercedes Kantine zu essen und sind beeindruckt von Qualtiät und Ambiente... am Ausgang hängt sogar ein Kasten mit drei Knöpfen, wo man abstimmen soll, wie man das Essen fand. Leider tröstet das nur wenig über die Tatsache hinweg dass man dem Mechaniker beim Arbeiten die Schuhe besohlen und die Haare schneiden kann. Friso läuft wie ein Tiger auf und ab und kann es nicht fassen, dass man für das Lösen von vier Rädern schon eine Stunde braucht..... Aber am Ende des Tages ist das Sprinterli versorgt und wir rollen um einiges an Geld ärmer vom Hof....

 

 

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