von Fortaleza bis Belem

auf dem Weg von Fortaleza nach Belem lernen wir auch, dass die Brasilianer an Offenheit und Gastfreundschaft einfach unglaublich sind. Da es in dieser Gegend Brasiliens überhaupt keine Campingplätze mehr gibt und wir bei weit über 30°C und 80% Luftfeuchtigkeit nicht mit geschlossenen Sprintertüren an der Tankstelle übernachten mögen, haben wir unsere Übernachtungstaktik anpassen müssen, je weiter wir nach Nordem gekommen sind. Wir fragen jetzt bei Hotels und Gästehäusern, ob wir auf dem Parkplatz übernachten dürfen und haben damit mehr als gute Erfahrungen gemacht.

 

Einmal fährt uns sogar eine Angestellte eines Hotels zu ihrem Strandhaus, will uns sogar noch den Schlüssel dafür geben und verabschiedet sich dann... einfach so. Mal ganz ehrlich: Würdet Ihr das tun? Wir lächeln und staunen...und die Kinder des auf dem Grundstück wohnenden Caseiro sind begeistert vom Sprinter und bekommen nach ausgiebigen "BrummBrumm" und Knöpfchendrücken noch ein paar Kleinigkeiten geschenkt-  der Tag an dem Geburtstag und Weihnachten auf einen Tag fallen :-)

 

Dieser Abschnitt der Reise hat ja ein paar Superlative "Erste Male" für uns: Der Erste: die bisher schlechteste Straße unserer Reise bisher die BR 222 von Fortaleza nach Sobral.... Wir brauchen Stunden, um uns mit 15 km/h um und durch die Schlaglöcher, nein KRATER zu schlängeln.... wir staunen und staunen und können es nicht glauben- Aber Friso schafft es, das Sprinterli ohne Achsbruch durch diese Mondlandschaft zu manövrieren.....

 

 

Der Weg nach Belem wäre ziemlich eintönig und lang, wenn nicht auf halber Strecke der Nationalpark "Sete Cidades" liegen würde. Dieser Nationalpark beherbegt unzählige bizarre Felsformationen, von denen die Entdecker dachten, es seien versteinerte Überreste von sieben Städten- daher der Name. Aber die interessanten Formationen sind durch Erosion entstanden und "nur" von den Indianern verziert worden- wir finden unglaubliche viele unglaublich gut erhaltene Felsmalereien, die ca 3000 Jahre alt sein sollen und über deren Bedeutung sich die Wissenschaftler noch streiten. Wir staunen über einen schon etwas verblasstes Bild eines "Wesens" mit einem Riesenkopf und kleinen Augen- haargenau so wie man sich Ausserirdische vorstellt und stellen auch uns auch die Frage: Waren die Götter Astronauten!?

Abgesehen aber davon ist die Natur einfach wunderschön, wir genießen auf einer mehrstündigen geführten Mountainbike (nachdem wir drei gängige Räder rausgesucht und aufgepumpt hatten)- und Trekking Tour die Landschaft in der tropischen Hitze und kühlen uns am Ende des Tages das erste Mal unter einem natürlichen Wasserfall mitten in der Natur ab- ein Spektakel!!!!  mannnomann tun die Tropfen weh und mannomann ist da Strömung, aber wir genießen es wie die kleinen Kinder und das Wasser ist schön kalt.

Das Tolle ist auch, dass wir sind so gut wie alleine sind und somit bleiben zwei Nächte in dieser tollen Umgebung, wo wir super günstig übernachten uns am Frühstücksbuffet bedienen können... und zwischendurch in den natürlichen Pool aus Quellwasser hüpfen.

In Belem wollen wir uns eigentlich mit unseren neuen französischen Freunden (www.kamtar.net) treffen.... aber das gelingt uns nicht- sie sind wohl schon auf dem Schiff nach Manaus unterwegs als wir in Belem ankommen. In Belem finden wir zum ersten Mal auf unserer Reise keinen Übernachtungsplatz für uns und den Sprinterli ... wir fahren den ganzen Tag herum und fragen und überlegen- aber am Ende des Tages entscheiden wir uns für ein Hotelzimmer, weil wir unbdingt einen Stadtbummel machen wollen.... und natürlich auch was essen wollen.

Auch in Belem sind wir einmal mehr erstaunt über die Gegensätze. Die herausgeputzten schicken Ausgehviertel und ShoppingMalls stehen wieder in einem krassen Gegensatz zum ärmlichen Anteil der Bevölkerung. Belem ist übrigens auch die erste Stadt auf unserer Reise, die keine Touri- Info hat. In den flussnahen Stadtvierteln gibt es unendlich viele Kanäle, die von Häusern überbaut wurden und die die Kanäle zur allgmeinen Abfall und Abwasserentsorgung nutzen- entsprechend riecht es dort und wir können nicht glauben, dass in den feuchten stinkigen Bretterbuden Menschen wohnen. Ähnlich sieht es im Fischerhafen aus, wo die Schiffe eher im Müll als im Wasse schwimmen und wo die Geier ihre Kreise ziehen. Hier wird Wera zum ersten Mal in Ihrem Leben wirklich schlecht von einem Geruch-bzw Gestank- so ein fieser Fisch-Abwasser-Müll-Pisse-Gemisch in der 35°C Tropenhitze- echt nicht zum Aushalten.

 

Aber der Markt ist ein Spektakel- Fische, Obst, Kräuter, Wässerchen, Obst- noch nie gesehen, noch nie gehört- und unendlich spannend und interessant. Leider haben nicht alle Buden geöffnet, aber das tut unserem Bummel keinen Abbruch. Von "Viagra Natural" bis hin zum Monster -Tucunare Fisch von 40 kg ist für jeden Geschmack bzw Bedarf etwas dabei. Gegen Mittag begeben wir uns zu den liebevoll renovierten alten Hafenanlagen, die jetzt jede Menge herrlicher Restaurants beherbergen. Dort wollen wir uns am Buffet mit örtlichen Amazonas- Köstlichkeiten satt essen und das tun wir auch. Jeder von uns einen Riesen-Teller voll mit Sachen, die wir nie zuvor gehört oder gesehen haben und deren Namen wir zum größten Teil wieder vergessen haben.... Frisos Favorit ist das Filhote Fisch-Filet, Wera wundert sich über die betäubende Wirkung von Jambu (sieht aus wie Spinat und wenn man es isst, fühlt sich das auf der Zunge an, als würde gerade die Betäubung beim Zahnarzt nachlassen) und wir geniessen jeden Bissen in vollen Zügen.... alles ist sooooooooooooo lecker!!!

 

Den Ende des Tages verbringen wir mit einem Drink im Hotel und arbeiten die Route für das nächste Ziel aus.... Über das brasilianische Inland bis Brasilia und dann zurück nach Americana.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Ayman (Samstag, 14 Juli 2012 02:57)

    Many thanks for info