Schiff Ahoi!!- Flussaufwärts nach Porto Jofre

Wir besichtigen das Schiff Laura Vicuna also erstmal ausgiebig und kommen zu dem Entschluss, dass wir es wohl wagen können, mit ihr den Rio Paraguai hinaufzufahren....

Als wir dann am späten Freitag Nachmittag an  der Pier ankommen, staunen wir nicht schlecht, als wir dort noch zwei andere Reisemobile finden.... Kristina und Clemens und Thomas und Andrea wollen es auch wagen und so sind wir beim Beladen der Autos alle am mitfiebern... Puh was für ein Durcheinander!!...Was für eine Planlosigkeit..... Aber Friso fährt das Sprinterli souverän rückwärts auf die Barge und als das alles erledigt ist, kommt noch Atila vorbei, um sich zu verabschieden und wir gehen auf so viel Anstrengung und Nervosität erstmal in die nächste Hafenkneipe ein paar Beruhigungsbier trinken.....

 

Um acht geht es dann langsam auch ans Auslaufen, was wir dadurch bemerken, dass die olle Schute einmal Vollgas zurück gibt und sich die Festmacher zum Bersten spannen...Upsie... das geht ja schon gut los. Aber der Kapitän merkt seinen Fehler dann ja doch noch rechtzeitig und fix werden die Festmacher eingeholt und wir legen dann auch ab in die dunkle Nacht...Da sind wir nu.... und wir wissen alle noch nicht so recht, was wir nun von unserer kleinen Flusskreuzfahrt halten sollen. Friso lascht sicherheitshalber mit den von Grimaldi gesponsorten Lachgurten erstmal das Sprinterli fest an den Ponton... nach dem Motto, wenn dann geht gefälligst alles mit unter :-) Leider ist der Beladungszustand der Barge nicht gerade optimal und sie macht tüchtig Wasser, was uns zunächst ein wenig davon abhält, uns zum Schlafen ins Sprinterli zu legen. Als wir dann aber sehen, dass die Crew doch regelmässig die Bilgen kontrolliert und Wache geht, legen wir uns hin und schlafen dann auch recht gut.

 

Am nächsten Morgen wird erstmal die Beladungssituation etwas angepasst und die Autos werden noch etwas nach hinten verschoben... und schwups, unsere Barge macht auch kein Wasser mehr. Sehr schön! Uns wird außerdem erst so richtig bewusst, dass das Schiff ausgebucht zu sein scheint. Überall liegt Gepäck und wo kein Gepäck liegt, hängt eine Hängematte. Thomas und Andrea berichten, dass das Sozialverhalten anderer Hängematten-Mitreisender nicht unbedingt stark ausgeprägt ist, die beiden haben die ganze Nacht im Zigarettenrauch gelegen....da sind wir doch froh, dass wir davon in unserem Bettchen nix mitbekommen haben. Wir beziehen also Stellung auf dem Oberdeck zwecks Natur- und Tierweltbetrachtung. Es ist super heiß und viel ist nicht los an den Ufern des Rio Paraguay, obwohl uns die vorbeigleitende Landschaft gut gefällt, zieht sich der Tag doch ganz schön in die Länge und wir sind froh, als wir das Mittagessen serviert bekommen. Und das ist vielleicht lecker! Die Stimmung steigt sofort. Der Nachmittag ist dann auch ohne besondere Vorkommnisse relativ schnell vorbei und es gibt wieder Abendessen und anschließend sorgen ein paar Caipirinhas für die nötige Bettschwere.

 

Am Sonntag laufen wir den einzigen richtigen Hafen an. Zuvor hatte die Mannschaft immer mit dem kleinen Beiboot die Bestellungen an die Fazendas ausgeliefert, aber dieses Mal legen wir richtig an... Welch eine Aufregung und an Land ist sogar schon der Grill heiß! Das Entladen geht langsam und nur von Hand und unsere Männers vertreiben sich die Zeit mit Piranhas angeln, die auch flott anbeißen.

Den Nachmittag verbringen wir damit, Reiseinformationen auszutauschen und am frühen Abend heißt es dann auch endlich „Porto Jofre“ in Sicht! Ganz großes Kino, als die Laura Vicuna unsere Barge einfach vorwärts auf den Sandstrand schiebt. Das Entladen geht dann auch viel schneller als das Beladen, da nicht so ein großer Höhenunterschied überwunden werden muss und weniig später stehen wir dann also allein im Pantanal am Strand.

Nachdem die Hotel- und Campingplatzsituation geprüft und für nicht bezahlbar befunden wurde, entschließen sich auch unsere Mitgestrandeten dazu, am Strand zu campen. Clemens und Friso haben sofort ein feines Lagerfeuer entfacht und wir rücken nah ran, in der Hoffnung weder von den Moskitos noch von einem zufällig vorbei streunenden Jaguar erwischt zu werden und bei leckeren Drinks vergeht die Zeit sehr schnell und plötzlich ist es dann auch schon zwei Uhr in der früh und wir torkeln in unsere Autos / Zelt...  

 

Am nächsten Morgen haben wir alle einen Brummschädel und so ist ja wohl klar, dass aus dem Plan „Transpantaneira im Morgengrauen“ überhaupt nix wird. Erst Aspirin ermöglichen die Nahrungsaufnahme und so finden wir uns natürlich in brütender Mittagshitze auf der ollen Staubpiste wieder... Aber es ist eine schöne Strecke mit unendlich vielen Alligatoren und Vögeln und Wasserschweinen und was es sonst nicht noch alles so gibt. Für den Nervenkitzel sorgen die 142 morschen Holzbrücken und für die Nacht finden wir sogar einen Campingplatz mit Pool, leider preislich etwas unverschämt, aber wir bleiben trotzdem, das lockt nach so viel Staub einfach sehr. Tina und Clemens campen mit Ihrem Landy dort mit uns und wir sitzen noch gemütlich bei Spaghetti zusammen. Von Andrea und Thomas haben wir uns am Nachmittag verabschiedet, aber da Tina und Clemens ebenfalls Richtung Bolivien unterwegs sind, freuen wir uns mal wieder über etwas Reisebegleitung!

 

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Jeannette (Freitag, 12 August 2011 18:13)

    Wera cuidado, der Name Hoekstra heisst immer etwas Neues versuchen.

  • #2

    entdeckungsreise (Dienstag, 16 August 2011 16:04)

    ohja!! Da hast du vollkommen recht, liebe Jeannette....

  • #3

    Yasin (Mittwoch, 26 September 2012 23:09)

    THX for info