Eindrücke aus Sucre....

Bei Felicidad und Alberto (siehe Favoriten) auf  dem Hof ist es voll: Zwar hat das süsse Paar erst seit März eher durch Zufall (nämlich durch einen vor der Tür campenden Franzosen - was sonst, wenn nicht ein Franzake- ) den Campingbetrieb aufgenommen, aber die Reisewelt ist gut vernetzt und so erfreut sich der Hof der beiden mitten in der Innenstadt von Sucre wachsender Beliebtheit unter Womo-Reisenden. Mal wieder eine super Gelegenheit, Infos über die noch kommenden Länder einzuholen und unsere Infos weiterzugeben. Wir teilen uns den Platz mit zwei schweizer Paaren, Lolo & Olivia und Manu & Kai und es entstehen überaus leckere gemeinsame Grillabende, zu denen auch Clemens und Kristina einkehren. 4kg Rinderfilet für 12Euros....wer kann da schon widerstehen??

 

Das Fleisch kaufen wir auf einem der zahlreichen Märkte in der Stadt. Hier geht bunt zu und hoch her. Es gibt nichts, was man nicht findet, von der Kräuterhexe bis zum Messerschleifer... man muss nur wissen wo und darf sich in dem Labyrinth der schmalen Gänge nicht verlaufen. Frisos Favorit ist natürlich die Fleischhalle, Weras dagegen der Kartoffelgang. Es ist also wirklich für jeden etwas dabei. Die Kartoffel kommt übrigens aus Bolivien und in der Andenregion Bolivien / Peru werden weit über 3000 Kartoffelarten kultiviert! Und eine schon beachtenswerte Auswahl findet sich auf dem Markt. Wir haben eingekauft und wollen mal sehen, wie die lustigen bunten Knollen schmecken.

 

Was wir zunächst als Unhöflichkeit, Schüchternheit oder übertriebene Zurückhaltung der einheimischen Leute gedeutet haben, ist übrigens in Wirklichkeit auf mangelnde Sprachkenntnisse (auf beiden Seiten) zurückzuführen. Ausser Spanisch gibt es vier weitere Sprachen in Bolivien (Quechua, Aymara, Guarani und Chiquitano) und etwa 11% der Bevölkerung spricht überhaupt gar kein Spanisch. Und von diesen Leuten treffen wir auf den Märkten erstaunlich viele- Bauern, die ihre Erzeugnisse verkaufen. Diejenigen aber, mit denen wir uns verständigen können, sind allesamt gut drauf und immer für ein Späßchen zu haben. Nur fotografiert werden sie nicht so gerne und an Fleiß übertreffen sie einander auch nicht gerade. Vor allem die Coca-Blätter Verkäuferin hatte so überhaupt keine Lust, Friso einen Beutel zu verkaufen....Coca Tee (ja es ist die Pflanze, aus der Kokain gemacht wird und die ist in Bolivien völlig legal und wird entweder gekaut oder als Tee aufegegossen) ist übrigens Frisos neues Lieblingsgetränk. Es schmeckt sehr mild und erdig, hinterlässt bei Wera allerdings eine taube pelzige Zunge. Bei Friso hat es keinen Effekt.

So verbringen wir unsere Tage in Sucre hauptsächlich mit Stadtbummeln und Einkaufen und natürlich auch Essen. Wenn man von dem herumfliegenden Müll einmal absieht, ist Sucre wirklich wunderschön und lässt sich am besten mit den drei dominierenden Farben beschreiben: Blau, Weiß, Terracotta. Der Himmel ist so strahlend blau, man glaubt es kaum und die Häuser sind alle weiß und mit Ziegeln gedeckt. Und obwohl Bolivien das ärmste Land Südamerikas ist (für das es nichtmal einen BigMac-Index gibt), halten sich Kriminalität und Gewalt auf den Straßen Sucres in Grenzen und man kann als Touri völlig unbehelligt spazierengehen. Leider fällt unser Aufenthalt aufs Wochenende und die Museen haben geschlossen....

Montag wollen wir in die Silberstadt Potosi und danach auf den Salar Uyuni.... unser Defender Team Tina und Clemens wird uns begleiten ...

Wir werden berichten!

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