Peru in 5 Tagen....

In Arica steuern wir zum Stoßdämpferwechsel mal wieder die örtliche Mercedeswerkstatt an, da geht aber nicht viel, weil erstens Samstag und zweitens Inventur ist. Naja, wir nutzen die Zeit für einen Stadtbummel (sehr schön!), auf hölzernen Gehwegen immer die 600m Hohe Steilklippe im Blick- Arica ist eigentlich eine Stadt am Strand. Wenn man auf die Stadt zufährt, sieht man irgendwann, wie es 600m runter geht und ganz dort unten ist die Stadt. Schon ziemlich speziell. Danach geht es dann weiter Richtung Arica, durch endlose Wüste mit einigen grünen Flusstälern, immer auf und ab. In Arica kümmert man sich dann wieder ganz ordentlich ums Sprinterli, wenn auch nicht alles beim ersten Anlauf klappt und wir sogar eine Nacht im Hotel verbringen müssen, weil wir auf Radlager warten müssen und nicht im Sprinter in der Werkstatt pennen dürfen. Irgendwas ist auch wirklich immer... und dann erfahren wir noch vom Tod eines unserer besten Freunde.... die Stimmung ist wirklich nicht gerade die Beste. Aber nach drei Tagen haben wir neue Stoßdämpfer, einen weiteren Ölwechsel (der olle Boliviensprit...) und neue Radlager und sind zwar noch niedergeschlagen, aber doch ziemlich, dass das alles noch rechtzeitig vor den chilenischen Nationalfeiertagen geklappt hat und wir noch amselben Nachmittag in Peru einreisen können.

 

Die danach folgenden 3000km kann man wie folgt zusammenfassen: Wüste & Strand, chaotischer Verkehr und alte Hochkulturen. Wir besuchen eines der wunderschönen oasenartigen grünen Flusstäler, wo alles wächst und gedeiht, außerdem unzählige Inkaruinen und noch ältere Ruinen der Pre-Inkakulturen und sehen die womöglich älteste Mumien der Welt-  denn nicht nur die alte Moche-Kultur hat ihre Toten sehr kunstvoll aufbereitet und mit reichlich Grabbeigaben bestattet- und das trockene Wüstenklima hat  zur hervorragenden Erhaltung geführt. Wir sind schwer beeindruckt sowohl von den architektonischen Meisterleistungen als auch von den zierlichen und kunstvollen Keramiken und den Schmuckstücken aus Gold, Silber und Kupfer.

In Pachacamac, einem Inkatempel an der Küste könnte man meinen, es mit moderner Architektur zu tun zu haben und nicht mit Außerdem sehen wir uns Huaca Rajada an, eine riesige Tempelanlage der Moche Kultur, die erst in den 80er Jahren am Grab des "Lord of Sipan" entdeckt wurde. Bis dahin hatte man immer gedacht, es sei einfach ein vor sich hin erosierender Erdhaufen. Aber weit gefehlt. Es ist eine erosierende alte Tempelanlage, die aus Lehmziegeln gebaut wurde. 14 Gräber wurden bis heute freigelegt, viele Weitere werden vermutet und die Archäologen sind mit Pinsel und Hacke fleißig am Arbeiten. Spannend! Aber wie mühsam diese Arbeit doch ist.

In Lima machen wir einen kurzen Stop im Goldmuseum und sind schwer beeindruckt nicht nur von den unzähligen Relikten sondern auch von den schweren Tresortüren, hinter denen sich die Museumsräume befinden.

Das einzig Frustrierende ist, dass die aufkommenden Fragen allesamt unbeantwortet bleiben. Auch die Archäologen bzw die Toursitenführer wissen nicht allzu viel über die Kulturen, die vor der Ankunft der Spanier diese Ecke des Kontinents bevölkerten. Fest steht allerdings: die konnten schon eine Menge Dinge, waren sozial strukturiert, hatten ausgeklügelte Bewässerungstechniken, konnten hervorragend weben und spinnen, waren vorbildliche Töpferer und geschickte Goldschmiede. Man weiß auch grob, wovon und wie sie lebten, aber dann hört es schon auf: Leider haben sie keine Schriftrollen oder Bücher hinterlassen, aus denen man etwas über Alltag und Gepflogenheiten erfahren könnte - naja, oder die Spanier haben es vernichtet.... nichts genaues weiß man nicht. Und das gilt natürlich erst recht für Nazca.... wo sich ein Volk  die Mühe gemacht hat, auf 500 Quadratkilomtern verteilt, geometrische Linien und Bilder und Symbole in den Wüstenboden zu scharren. Ob es (wie Erich v Däniken meint) tatsächlich Ufo-Flughäfen sind.... naja, wir wagen es zu bezweifeln. Aber, wer weiß.....

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Chachar (Freitag, 20 Juli 2012 00:34)

    Nice info bro