Zurück in Ecuador

Von Moordorf aus geht es über den Besuch bei Maike & Patrick und dann über Madrid wieder nach Guayaquil. Zwar landen wir mit zehn Stunden Verspätung, aber das ist nicht so schlimm. So wurde aus unserem Flug ein Nachtflug und wir konnten schlafen- was auf den Sitzen am Notausstieg auch möglich war. Gut gelaunt also steigen wir aus dem Flieger und sogar die Frau vom Zoll lässt unseren Rucksack mit der Antriebswelle durch. Leider wollte uns die Fluggesellschaft nur mitnehmen, wenn wir ein Rückflugticket aus Ecuador vorlegen können- hatten wir natürlich nicht und so mußten wir in Madrid noch schnell ein Ticket von Quito nach Medellin ( Kolumbien) kaufen, welches wir jetzt hier in Ecuador wieder umtauschen wollen, schließlich reisen wir ja mit dem Auto aus und zwar schon bald. Der Einreisebeamte am Flughafen hat uns statt der erwarteten 90 Tage Aufenthalt nur 18 gegeben :-( Warum, das wissen wir nicht so genau. 

Zuallererst wollen wir aber unser Sprinterli wiedersehen und machen uns mit dem Taxi auf den Weg zur Mercedes Werkstatt. Da ist um halb sieben in der Früh natürlich noch niemand aktiv und der Werkstattmeister hat die Schlüssel. Also warten wir, bis um acht langsam die Leute eintrudeln. Das Wiedersehen ist herzlich und um neun haben wir Arbeit und Lebkuchen verteilt und machen uns mit unseren Flugtickets auf den Weg in die Stadt, um diese wieder in Geld zu verwandeln. Aber auch im LAN Büro wird noch nicht gearbeitet, also kehren wir ersteinmal zum Luxus-Frühstück für 16 USD im Sheraton ein.... und während wir es uns schmecken lassen denken wir an Striez, Ben und Henning! Ihr hattet Recht, es ist super lecker hier! So gut gestärkt ertragen wir das Gerenne um Rückerstattung auch etwas besser und kehren glücklich am Nachmittag wieder zu unserem Sprinter zurück. Leider dauert das mit der Reparatur viel länger als erwartet und so können wir heute nicht mehr weiterfahren. Und auch morgen nicht.... also verbringen wir noch einen feinen Tag in der Werkstatt zwischen Bussen und LKWs....

 

Dann aber brechen wir früh morgens um sechs auf, um wieder Joachim auf seiner Hacienda Bonanza zu besuchen. Wir kommen gut durch, obwohl es tüchtig regnet und schon um kurz vor zehn werden wir wieder herzlich von Joachim begrüßt. Das Wiedersehen mit der ganzen Familie ist ebenso fröhlich und wir haben wieder eine herrliche Zeit gemeinsam, die sich nicht großartig von unserem letzten Besuch unterscheidet, nur das diesmal auch Joachims Sohn Erick zu Besuch ist und unser Zusammensitzen mit seinem Gitarrenspiel begleitet. Außerdem lässt er sich von uns damit anstecken, den dicken grünen Papagei handzahm zu machen.....

Wir bleiben diesmal leider nur zwei Nächte, weil wir ja etwas in Eile sind. Das Sprinterli wird aber um mehrere Zentner erleichtert. Wir räumen auf und um und lassen einen Großteil unseres (überflüssigen) Gepäcks bei ihm im Schuppen stehen. Wird dem Sprinterli in den Anden sicher guttun.

Danach fahren wir noch einmal an unseren Lieblingsstrand, wo zu dieser Jahreszeit zehn Stunden am Tag die Sonne scheint. Das können wir gut vertragen, nach all dem feuchten Grau in Deutschland (aber Halt- wir wollen ja nicht mehr übers Wetter meckern- der einzige gute Vorsatz für 2012). Aber nicht die Sonne ist der Höhepunkt, sondern die leicht schielenden Augen, in die Wera eines Morgens blickt. Nämlich in die eines Pelikans, den Friso unterm Arm hat und auf Betthöhe hält. Das Tier lag relativ kraft- und regungslos am Strand herum und so hat Friso es eingesammelt. Nähere Untersuchungen ergeben keine Verletzungen oder Flügelbrüche. Es bleibt ein Rätsel, warum das Tier so schwach ist. Enrique, einer der Arbeiter dort und inzwischen einer unserer Freunde, hat auch sofort Mitleid und zieht los und kehrt kurze Zeit später mit einem Eimer Fischen zurück. Aber auch Nahrung verweigert er. Wir versuchen es mehrmals, stecken den Fisch sogar bis in seinen Halsbeutel, aber er würgt ihn mit letzter Kraft wieder hinaus. Also schnappen wir uns Fische und Pelikan und setzen beides an den salzigen See hinterm Strand (dorthin wo auch die Schildkröte beim letzten Mal versetzt wurde, die aber inzwischen wieder ins Meer gewandert ist) ..... und das findet der Pelikan dann gut, er watschelt die paar Schritte ins Wasser und schwimmt davon. Als wir den Strand verlassen, dümpelt er da immer noch herum.... 

Langsam aber sicher müssen wir nun aber das Land verlassen....und um nach Peru zu kommen, wollen wir über einen Grenzübergang in den Anden und fahren innerhalb von zwei Tagen nach Vilcabamba, immer begleitet vom Wechsel von Wolken und Sonne und grünen Bergen. Ein herrliches Panorama. Wir stoppen in Loja, aber mehr als den ganz netten botanischen Garten schauen wir uns nicht an und irgendwie reizt es uns auch nicht, dort zu übernachten.

Vilcabamba aber ist wunderschön und eigentlich würden wir hier noch etwas bleiben (gerade sucht ein Schweizer Paar Leute die auf ihr Haus aufpassen... och Menno! das hätten wir doch gern getan), aber wir wollen nicht alle 18 Tage unserer Aufenthaltserlaubnis verbrauchen, falls wir in Peru kein neues Visum für Ecuador bekommen. Denn sonst können wir unsere Sachen ja nicht mehr abholen :-( Außerdem planen wir für den Fall, dass niemand das Sprinterli hier kauft, den Rücktransport aus Ecuador.... Also kommen wir auf jeden Fall wieder!!

Heute also soll es erst einmal losgehen Richtung Peru, diesmal die Andenwelt. Wir kenne ja nur die Küstenwüste und sind gespannt, was uns Land und Leute sonst so bieten werden.... Mit uns werden wahrscheinlich zwei Amerikaner fahren, die heute Nacht neben uns übernachtet haben in ihrem RIESENWOMO....

ihr hört wieder von uns ---

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