schon mal ein kleiner Rückblick.....

Das Ende unserer Reise naht und somit wird es langsam Zeit, zu resümieren. Wir haben 18 Monate lang fast jeden Tag genau das getan, was wir gerade wollten (es sei denn, wir waren mal in Eile), haben Landschaften, Tiere und Menschen erlebt, wie wir es nie für möglich gehalten hätten und bereiten uns mit gemischten Gefühlen auf einen Neustart in Deutschland vor. Philosophieren und in Melancholie versinken wollen wir nun zwar noch nicht, aber ein bißchen Zusammenfassung machen wir jetzt schon einmal, wer weiß, ob wir später dazu kommen.

 

Wir haben insgesamt 67.000 km in Südamerika hinter uns gelassen, dabei gut 8100 L Diesel verbraucht und ca 400 USD Maut bezahlt (Peru 2012 allein 152.25USD). Der Diesel war am besten in Argentinien und Chile und am schlechtesten (wenn auch am billigsten) in Bolivien (wenn es denn überhaupt welchen gab). Den schlimmsten Verkehr haben wir in Lima gehabt (mit Feindberührung), dort gibt es überhaupt die schlechtesten Autofahrer. Bei der schlechtesten Straße konkurrieren Kolumbien und Chile um den ersten Platz. Das beste Stück Straße (zweispurige Autobahn mit Haltestreifen, Raststätten und Internet) war allerdings auch in Kolumbien - oder war es doch Brasilien… sind wohl beide Platz eins. Die schlimmsten Verkehrspolizisten arbeiten in Peru, die freundlichsten in Chile (oder in Brasilien? Oder in Kolumbien? Aber auf gar keinen Fall in Argentinien (dort sind wir übrigens insgesamt 27mal kontrolliert worden)).

Argentinien hat bei uns vor allem wegen der Tierwelt Patagoniens und der absoluten fröhlichen Offenheit seiner Bewohner Eindruck hinterlassen. Weniger wegen des Essens. Sie mögen zwar das beste Fleisch produzieren,  im Zubereiten aber sind die Brasilianer um Längen besser. Überhaupt, Brasilien ist unser kulinarischer Reisehöhepunkt gewesen. Wir haben sechs Monate lang so ziemlich alles und überall gegessen und abgesehen davon, dass es meistens super lecker und vergleichsweise günstig war, waren wir auch nie krank davon. Chile hat die besten Empanadas (gefüllte Teigtaschen), Peru den besten Pisco Sour, die besten Mangos und die leckersten Avocados, sowie die lustigsten Popkornvariationen, Ecuador die besten Kokosnüsse und Humitas (gefüllte Maisknödel), das leckerste Ceviche, sowie dank Joachim jetzt auch den besten Schnaps, in Kolumbien haben wir Arroz con Coco (Kokusreis) und die Arepas geliebt und in Bolivien, tja, hm, also da gab es den besten Banana-Mocha-Shake. 

 

Übernachtet haben wir so ziemlich überall, von der Autobahnraststätte bis hin zum besseren Hühnerstall. Den schönsten Campingplatz haben wir dabei in Ecuador gefunden (Piqueros Patas Azules südlich Puerto Lopez), dicht gefolgt von Casa Grillo in Peru und Canto do Brasil in Cavalcante, Brasilien, aber auch Robertos Platz in Tolhuin auf Feuerland hat wegen Freundlichkeit und Spitzenpanomara Erwähnung verdient.

Der herrlichste Platz, an dem wir wild übernachtet haben, war die Laguna Colorada, in Bolivien, dicht gefolgt von der "Cachoeira da Velha" im Jalapao, oder dem Salar de Uyuni, oder am Strand vor der Peninsula Valdez und und und…..Lustigerweise haben wir am häufigsten in Peru wild gecampt, in den Anden, oft auch überraschend schön, obwohl nur abseits der Straße. Trotzdem ist Peru das für uns teuerste Land gewesen. Das hat zwei Gründe:  Zum einen sind wir sehr schnell dort unterwegs gewesen und zum zweiten weil die Hauptattraktionen (Nazca, Museen, Machu Picchu) einfach horrende Eintritte verlangen. Das billigste Land war Bolivien. Aber das überrascht auch nicht sonderlich ;-)

 

Den schönsten Stadtbummel haben wir gemacht in Ouro Preto, Brasilien, dicht gefolgt von Buenos Aires (Danke Albinanc), danach kommt Sucre und schließlich Santiago de Chile. Last but not least finden wir auch Cartagena wunderschön.

 

Das Sprinterli hat gut durchgehalten. Wir hatten insgesamt neun Reifenpannen (wobei zu bemerken ist, dass alle Pannen die hier gekauften Räder betrafen, der Satz (deutsche) Reifen, mit dem wir angefangen haben, ist ohne Schäden auf null runtergefahren worden, erst mit den wohl qualitativ schlechteren Reifen haben bei gleichbleibender Belastung die Pannen angefangen) und waren zehn mal in der Werkstatt (immer Mercedes). Die beste Werkstatt war Mercedes in Guayaquil, dicht gefolgt von Mercedes in Rosario, Argentinien. Um den letzten Platz streiten sich Arica und Quito, die einen weil sie Mist gebaut haben und die anderen weil sie chronisch nix tun. Wir haben uns sechs Mal festgefahren, zweimal davon auf Campingplätzen. Wir konnten uns zwei mal selbst befreien, drei mal waren Freunde zur Stelle und einmal mußten wir den Traktor holen… auf die nächste Tour nehmen wir GFK-Sandboards mit (Danke Zottis). Die Winde war da schon hin und wieder nützlich.

 

Den schwierigsten Grenzübergang hatten wir von Brasilien nach Bolivien, weil wir schon einen Tag aus Brasilien aufgestempelt waren und die Bolivianer uns aber wegen Streik nicht reinlassen wollten, dicht gefolgt von Peru-Ecuador, weil die Ecuadorianer ihr blödes System nicht richtig pflegen sowie Bolivien-Peru, weil ein riesiger Markt die Zufahrt total blockiert hatte. Aber wir sind eigentlich immer korrekt, freundlich und zuvorkommend behandelt worden und es hat auch nie was gekostet.

 

Die schönsten Tierfotos haben wir gemacht in Patagonien, im Pantanal und natürlich auch auf Galapagos. 

 

Am sympathischsten waren uns die Argentinier (Brasilien nehmen wir hier mal raus, das versteht sich von selbst, weil es ja Frisos Heimatland ist), dicht gefolgt Uruguay, Ecuador und Kolumbien. Die Chilenen waren uns zu schüchtern und die Peruaner zu grobschlächtig. Von den Bolivianern können wir gar nichts sagen, da war Kontaktaufnahme quasi unmöglich. Ausnahmen bestätigen natürlich in allen Fällen die Regel. Bis auf Peru und Bolivien haben wir in jedem der Länder Freundschaften geschlossen (also nicht mit Reisenden sondern mit Einheimischen). Einige Begegnungen werden uns für immer im Gedächtnis bleiben, so haben uns die Menschen berührt und beeindruckt.

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Markéta (Freitag, 28 September 2012 06:17)

    THX for info