die letzten Tage in Cartagena....

Playa Blanca, Samstags 08:00 Uhr...
Playa Blanca, Samstags 08:00 Uhr...

Nun sind wir ja überpünktlich in Cartagena und natürlich wollen wir nicht im zugemüllten Hinterhof des Hotel Bellavista rumlungern. Wir erledigen also mit Luis, unserem Verschiffungs-Agenten unseren Papierkram und beschließen dann, gemeinsam mit Sarah und Steve die karibische Sonne an der Playa Blanca zu verbringen. Das ist sozusagen das Naherholungsgebiet von Cartagena. Wir kommen am Freitag Abend an, essen früh und schlafen zeitig. Entsprechend früh sind wir am Samstag zum Strandspaziergang unterwegs. Noch ist der Strand leer. Lediglich die zahlreichen Hütten, Buden und Zelte lassen erahnen, dass zahlreiche Sonnenanbeter erwartet werden. Im ersten Strandabschnitt gibt es keinen Quadratmeter freie Fläche. Wir spazieren weiter den Strand hinunter, lassen den chaotisch bebauten Sandstreifen hinter und und finden bald im Schatten eines Baumes einen feinen Platz zum Sonne & Meer genießen. Es kommen längst nicht so viele Gäste an den Strand wie erwartet und befürchtet und somit liegen wir nur rum und entspannen uns in der karibischen Strandidylle.

 

schwarz vor Menschen...
schwarz vor Menschen...

Der Sonntag allerdings sieht schon ganz anders aus. Im Laufe des Vormittages kommen doch tatsächlich rund 80 Reisebusse an- voll besetzt natürlich und dazu noch zahlreiche Ausflugsboote und Schiffe. Wir schätzen, dass sich insgesamt rund 10.000 Leute am Strand tummeln. Nichts mehr von Playa Blanca (Weißer Strand) zu sehen. Es ist schwarz vor Menschen. Wir staunen nicht schlecht. Die meisten kommen her, um ordentlich zu essen und zu trinken (und nicht Wasser). Aber wir schaffen es wieder am anderen Ende des Strandes einen ruhigen Platz zu finden und sehen dem Treiben amüsiert zu und dabei stellt sich uns eine Frage: Es gibt am Strand weder Strom- noch Wasser- noch Abwasser-Anschluss. Wohin mit all der Sch****? Wir wollen es eigentlich gar nicht wissen und sind froh über die Komplettausstattung des Sprinterli …. und sparen und glatt den Gang ins "Strandrestaurant"….

 

sicherheitshalber noch einmal messen...
sicherheitshalber noch einmal messen...

Die letzte Nacht am Strand ist dann auch gleichzeitig die letzte Nacht im Sprinterli auf dieser Reise. Am Montag heißt es dann Abschied nehmen vom Strandleben, zurück nach Cartagena, das Sprinterli fertig machen zur Verschiffung. Das bedeutet einen Tag harte Arbeit unter glühender Tropensonne. Aber am Ende des Tages ist alles aufgeräumt, geputzt, verstaut und aussortiert und noch einmal nachgemessen. Sarah und Steve lassen ihrem Rojito die gleiche Aufmerksamkeit zukommen und schließlich ziehen wir alle aus unseren Wohnmobilen aus. Wir bleiben im bescheidenen Bellavista, Sarah und Steve ziehen ins luxuriöse Stadtappartment ;-)

 

Ausgeräumt für die Drogenkontrolle...
Ausgeräumt für die Drogenkontrolle...

Am Mittwoch dann gehen die Autos in den Hafen und die Zollpapiere werden fertig gemacht. Da dürfen aber nur die Männer rein, weil sie die offiziellen Fahrzeughalter sind. Wir Mädels finden das nun auch gar nicht sooo schlimm, lädt doch Cartagena tüchtig zum Bummeln ein. Donnerstag ist dann der große Tag: Drogenkontrolle und Containerbeladung. Um 6:30 Uhr müssen die Männer im Hafen sein und dann heißt es: ALLES RAUS! Die Autos müssen komplett ausgeräumt werden, dann kommt der Drogeninspektor und dann noch die Hundestaffel. Kolumbien arbeitet hart daran, den internationalen schlechten Ruf als Drogenexporteur loszuwerden. Auf der Waage dann noch eine Überraschung, der Sprinter ist viel leichter als angenommen und beim Reinfahren in den Container die nächste: die Dachluken können dranbleiben, die Einfahrt ist höher als erwartet. 

Wir können nur sagen es läuft alles fair (von Seiten der Behörden) und reibungslos (für unsere Männer) und um 11:00 werden die Containertüren versiegelt. 

 

es brennt!!
es brennt!!

Während die Männer so im Hafen schuften, haben sich die Mädels zum gemeinsamen Frühstück bei Sarah verabredet, welches allerdings jäh unterbrochen wird und zwar von einem fiesen Geruch, der sich ziemlich schnell als Gebäudebrand herausstellt. im Fahrstulschacht hat es einen Kabelbrand und somit wird das Gebäude evakuiert. Schnell das Wichtigste zusammensuchen und raus! Nun stehen sie da auf der Straße, Laptops, Papiere, etc unterm Arm und wohin nun? Erstmal ein Foto machen und dann auf den Schreck Kaffee trinken gehen. Das denken sich natürlich auch andere Leute und somit der der "Juan Valdez", die Kolumbianische Variante von Starbuck´s entsprechend überfüllt. Aber es nützt ja nix. …Die Feuerwehr ist auch schon da und nach zwei Stunden dürfen wir zurück in die Bude.... Strom gibt´s aber bis auf Weiteres nicht ;-)

 

Donnerstag dann der Abschied von Steve und Sarah beim gemeinsamen Essen beim Inder… Für alle, die es vegetarisch mögen, unser Tipp: El Sol de India…. und erst die Drinks! Sowas Leckeres, Alkohol- und Zuckerfreies haben wir noch nie getrunken!!

Den Freitag nutzen wir zum Stadtbummeln und am Abend gönnen wir uns im "OhLaLa" einen würdigen Abschied von Südamerika beim 4-Gänge Gourmet Menü…..

Cartagena ist wirklich wunderschön, bunte Häuser, Balkone mit Blumen, fliegende Händler, dutzende Cafés und Bars, Restaurants und eigentlich alles, was das Herz begehrt. Zudem ein sicherer Ort für Touristen, bis auf die Abwehr der fliegenden Händler haben wir uns nie belästigt gefühlt.  Wer auch immer hier vorbei kommt, es lohnt sich, ein paar Tage einzuplanen.

 

Jetzt ist es Samstag, kurz vor Flug und wir sitzen auf gepackten Rucksäcken….

Wir melden auf jeden Fall, wie es uns mit dem Container in Deutschland ergeht und so weiter….detaillierte Verschiffungsanleitung mit Kosten etc dann später unter "Tips und Tricks" hier auf unserer Seite! Wir verabschieden uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus Cartagena und somit aus Südamerika, nach 18 Monaten Hochzeitsreise….und können bestätigen:

"Eine wirkliche Entdeckungsreise besteht nicht darin, neue Welten zu suchen, sondern darin, die Welt mit neuen Augen zu sehen" (Samuel Johnson)..... und somit nehmen wir das Ende dieser Reise mit den Worten Kierkegaards (von dem schon unser Trauspruch stammt), denn

"Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts." 

 

 

Bis bald!

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Alfons (Dienstag, 10 Juli 2012 09:52)

    Thanks for information