Nu is alles vorbei.....

Nach zwei Wochen warten bekommen wir also endlich die "Arrival Notice" für unseren Container, also für unser Sprinterli. Leider kommt diese am Donnerstag vor Ostern an und wir können so ziemlich gar nichts unternehmen. Als erst nach Ostern. Was sich zunächst ganz einfach anhört, wir beauftragen Unilog in Hamburg zum Entpacken und für die Abwicklung und freuen uns aufs Abholen. Einen Tag später dann die Nachricht, dass Unilog nicht befugt ist, bei der Reederei (CMACGM) die Hafengebühren zu begleichen, wir bräuchten doch noch eine Spedition. Speditionen beschäfigen sich grundsätzlich mit Import oder Export und die waren wegen fehlender Zollausfuhrpapiere aus Deutschland wenig efreut, eine Wiedereinfuhr nach Deutschland zu organisieren. Irgendwann haben wir einen Herren von XY an der Strippe, der uns darüber aufklärt, was das eigentlich kosten würde (unter 1000€ fangen die gar nicht an zu arbeiten), wenn wir offiziell die Spedition mit beauftragen und uns nochmals ermuntert, es selbst zu versuchen. Aber die Reederei will auch von uns die Rechnung nicht bezahlt haben. Nur mit Spedition.... Grrrrr..... zwischendurch fällt der Reederei dann auch noch auf, dass unsere Bill of Lading nicht freigegeben wurde und so ist das Chaos perfekt. Wir hängen in Dauerkonferenz mit Kolumbien, Hamburg und unseren Freunden in München. Irgendwann willigt die Spedition ein, für nur 50 € Bearbeitung die Rechnung bei der Reederei für uns zu bezahlen und gibt uns noch die Nummer vom zuständigen Zollamt, weil ja eigentlich für die Spedition gar nichts zu tun sei in der Zollabfertigung (und weil es für uns so teuer wäre).... wir sollen es doch noch einmal selbst versuchen. Dort schaffen wir es dann auch tatsächlich -nach laaaanger Erklärung unserer Situation- , mit dem netten Zollbeamten zu vereinbaren, dass wir den Container persönlich und direkt gleich beim Zoll abholen können. Wir vereinbaren Montag zehn Uhr und sind gespannt.

Pünktlich stehen wir am Hafeneingang, um elf hat sich noch immer niemand bei uns gemeldet. Wir telefonieren rum, erwischen den Zollbeamten, erfahren, dass der Container nicht geöffnet und durchsucht werden muß, sondern soeben fertig durchleuchtet wurde und bekommen die Nummer der HHLA, wo wir den Container nun endlich öffnen können sollen. Die sind natürlich überrascht über so viel Spontaneität "Wie jetzt sofort und hier?" .... klappt aber dann alles ziemlich fix, Friso und Steve dürfen mit ihren Kurzzeitkennzeichen in den Händen in den Hafen...... wenig später und ....€ ärmer rollen Friso und Steve mit Sprinterli und Rojito um die Ecke. Die Jungs von der HHLA haben die ganze Kohle für gar nix verdient, die waren nämlich zu dick, sich zu den Laschgurten durchzuschlängeln. Mussten Friso und Steve alles selbst machen, inkl rausfahren der Autos. Sehr schön!  Aber dennoch: Was für eine Wiedersehensfreude!!! Das Sprinterli war etwas müde und brauchte etwas Starthilfe, aber dann ging es nach kurzem Abschiedsessen beim Trucker-Treff im Tiefflug nach Ostfriesland.

Zwei Tage später klingelt das Telefon und wir werden gefragt, was denn wohl mit dem Container passieren soll. Der stünde ja immer noch an Ort und Stelle  und müsste ja dem "Container-Kreislauf" wieder zugeführt werden. Freundlicherweise erklärt sich unser neuer Freund bei der Spedition dazu bereit sich darum zu kümmern. Wieder zwei Tage später bekommen wir eine Rechnung für die Zollbeschau (Röntgen-Durchleuchtung) ... obwohl man uns gesagt hatte, dies sei völlig kostenfrei für uns. 

Sehr schön. Die ganze Abwicklung in Deutschland war also fast so teuer wie die Verschiffung und hat ohne Ende Zeit und Nerven gekostet. (Wen es ganz genau interessiert, guckt hier nach)

Aber wir sind froh, dass dann doch alles irgendwie geklappt hat und machen uns daran, den Sprinterli wieder auf deutschen Standard umzuwandeln. Denn mit TÜV verkauft er sich sicher besser. Seilwinde und Bullenfänger müssen runter und die neue Stoßstange liegt auch schon bereit. Dachgepäckträger und Solarmodule kommen wieder aufs Dach. Kurzer Besuch bei der Werkstatt  in Moordorf (Note 1+), kurzer Besuch beim TÜV, wo wir auf einen sehr kompetenten und freundlichen Prüfer stoßen, Zusatztank und die Ersatzradhalterungen werden geprüft, für gut befunden und schließlich offiziell eingetragen! Super! Dann noch ein bißchen Kosmetik, viel Staubsaugen und auspacken. Und schließlich steht er in schönster Maisonne bereit und wartet auf Besichtigung der potentiellen Käufer....

 

Und dann kommen am sonnigsten ostfriesischen Samstag Masals mit dem Zug nach Emden, um sich das Sprinterli anzuschauen. Die beiden wollen im nächsten Jahr die Panamerikana unsicher machen und suchen dafür ein rollendes Zuhause. Wir hatten zwar schon regen Email- und Telefonkontakt gehabt, sind aber trotzdem super aufgeregt.....ob der Sprinter gefällt? .......Nach ausgiebiger Inspektion, vielen Fragen und Antworten und nach zufriedenstellender Probefahrt unterzeichnen wir dann schließlich um 18:20 Uhr Ortszeit in Moordorf den Verkaufsvertrag.... Wir wissen nicht, was wir fühlen sollen....wir sind ihn los, es ist vorbei, so richtig vorbei.... ohmann!!! .... und gleichzeitig ist da die Freude über so nette und fröhliche Käufer, denen unser Sprinterli hoffentlich genauso treu dienen wird wie uns. .....

 

Wenig später nehmen wir einander in die Arme und schniefen einmal laut, als die beiden mit dem Sprinterli auf die Straße fahren.... und neuen Abenteuern entgegen rollen.... Wenigstens ein Teil von uns wird weiter Südamerika unsicher machen ;-)

Wir wünschen dem Sprinterli mit seinen neuen Bewohnnern auf jeden Fall von Herzen alles Gute und Viel Spaß!

 

 

.... vorher noch schnell ein Willkommens- und Abschiedsfoto :-)

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Kommentare: 1
  • #1

    Masticating Juicer (Freitag, 03 Mai 2013 13:00)

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